< Previous31KOPF EINES LÖWEN H. 5,1 cm. Terrakotta. Griechisch oder westgriechisch, 4.–3. Jh. v. Chr. CHF 1’500 Lebendig gestalteter Kopf eines Löwen. Die einzelnen Gesichtsteile plastisch durchmodel- liert. Grosse Augen unter wulstigen Brauen. Flache, breite Nase. Lefzen durch Aushöhlung der Maulkerbung hervorgehoben. Maul mittig eingebohrt. Mähne geritzt. Mit dem Mo- dellierholz überarbeitet. Wohl von einer Statuette. Roter Ton mit ockerfarbenem Überzug. Ohren verloren. An Brauen, Nase, Maul und Unterseite leicht bestossen. Vorm. Slg. Prof. Hans Dahn (1919–2019), Lausanne; erworben 15.7.1958 in Basel. Vgl. stilistisch den Terrakottakopf eines Löwen in einer Figurengruppe mit Eros im Metropolitan Museum of Art, New York, Inv.-Nr. 12.232.16 (online einsehbar).32STIER L. 15,9 cm. H. 11,8 cm. Terrakotta. Griechisch oder westgriechisch, 5.–4. Jh. v. Chr. CHF 1’200 Kräftig gebauter Stier mit ausgeprägter Wamme. Naturalistische Körperformen. Beine und Schwanz reliefartig, der Rest rundplastisch herausmodelliert. Angabe des Geschlechts. Auf rechteckiger Basis. Votivgabe. Aus der Form genommen; innen hohl. Aus grossen Frag- menten zusammengesetzt; Brüche retuschiert. Rechtes Ohr ergänzt. Reste von roter Bema- lung im gekerbten Maul und zwischen den Vorderbeinen. Vorm. Slg. Prof. Hans Dahn (1919–2019), Lausanne; erworben 1953. In der Formgebung verwandt: E. Schmidt, Katalog der antiken Terrakotten I. Die figürlichen Terra- kotten (Mainz 1994) 71 Nr. 88 Taf. 19.33 HENKELAPPLIKE IN GESTALT EINES SILENSKOPFES H. 5,3 cm. Terrakotta. Westgriechisch, hellenistisch, spätes 4.–3. Jh. v. Chr. CHF 600 Plastisch ausgeformte vordere Kopfhälfte eines Silens mit den typischen Charakteristika wie runzeliger Stirn, wulstigen Brauen, Knollennase und Vollbart, der sich lebendig die untere Gesichtshälfte herabschlängelt. Über der Stirn die Ansätze von Hörnern. Hinter den Schlä- fen die Blätter eines Efeukranzes erkennbar. Aus der Form genommen. Deutliche Reste der weissen Engobe; rote Bemalung an den Lippen. Henkelansatz (wohl von einer Oinochoe) erhalten. Kleine Absplitterungen am Rand. Vorm. Slg. Prof. Hans Dahn (1919–2019), Lausanne; erworben 9.9.1952 bei Donati.34LÖWENKOPFWASSERSPEIER H. 12 cm. Terrakotta. Westgriechisch, 4.–3. Jh. v. Chr. CHF 2’800 Wachsam geöffnete Augen mit gebohrten Pupillen, zusammengezogene Brauen, fischgräten- artig eingeritzte Nasenfalten, die zottige Mähne und das weit aufgerissene Maul, aus dem die Zunge etwas heraushängt und die obere Zahnreihe hervorblitzt, lassen den detailreich gestal- teten Löwenkopf ausgesprochen lebendig erscheinen. Von Hand modelliert und sorgfältig mit dem Modellierholz überarbeitet. Das durchbrochen gearbeitete Maul und die appliken- artige Ausarbeitung weisen auf eine Funktion als Wasserspeier hin, dem Format nach wohl einst Teil einer Sima. Die separat angesetzten Ohren verloren. Nasen- und Zungenspitze sowie Mähnenrand bestossen. Privatslg. M. S., Basel, Schweiz, erworben Münzen und Medaillen AG, Basel. Publiziert: Münzen und Medaillen AG, Basel, Sonderliste S, Oktober 1980, 19 Nr. 63 mit Abb. Vgl. Harvard Art Museum, Inv.-Nr. 1960.497.35DREIBEINIGER ASKOS MIT TIERPROTOME H. 18,5 cm. Ton, dunkelbrauner und roter Mattfirnis. Subgeometrisch-Daunisch II, 550‒400 v. Chr. CHF 4’800 Linsenförmiger Gefässkörper auf drei Beinen in Gestalt menschlicher Füsse. Markanter Siebausguss mit langgezogener Tülle. Gegenüberliegend die Einfüllöffnung in Form eines Tubus mit weitem Tellerrand. Seitlich ein Bandhenkel mit grosser zoomorpher Griffplatte, die zwischen den spitz zulaufenden Hörnern mit einer stilisierten Vogelapplike besetzt ist. Das gesamte Gefäss ziert geometrischer, zum Teil äussert fein gemalter Dekor in Form kon- zentrischer Kreise, paralleler und geschwungener Linien, Strichgruppen und Rauten. Auf der Gefässoberseite mittig eine Gruppe von Vogelfussabdrücken. Tubus, ein Horn und ein kleines Henkelfragment angesetzt. Leicht bestossen. Firnis berieben. Sog. Bichrome Ware. Vorm. Slg. Wladimir Rosenbaum, Ascona, vor 1984. Die drei menschlichen Beine stellen eine seltene Variation dar, bei welcher das Gefäss anthropomorph wird. Daunische Keramik wurde vor allem in den regionalen Produktionszentren Ordona und Canosa di Puglia hergestellt. Vgl. zum Gefässtypus, s. J. Chamay –Ch. Courtois, L’art premier des Iapyges. Ceramique antique d’Italie méridionale (Genf 2002) 93 f. Nr. 39; zum Ornament des Tellerrandes, s. D. Yntema, The Matt-Painted Pottery of Southern Italy (Utrecht 1985) 328 Abb. 220, 32.Next >